Ein Kind beschützt eine Schüssel erntefrischer Lebensmittel

Gentech-Moratorium verlängern

Für den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt!

Das Gentech-Moratorium in der Schweiz schützt Mensch, Tier und Umwelt vor Risiken. Ende 2025 läuft es aus. Die Gentech-Konzerne setzen Parlament und Bundesrat massiv unter Druck: Sie lobbyieren dafür, dass gentechnisch veränderte Organismen in Zukunft angebaut und verkauft werden können. Das werden wir nicht zulassen!

Die Mehrheit der Bevölkerung will keine Lebensmittel, die aus gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden. Auch die Bauern und Bäuerinnen wollen gentechnikfreies Saatgut. Die Pläne der Gentechnik-Lobby hätten unvorhersehbare und irreversible Auswirkungen auf unsere Natur. Das Moratorium muss bleiben! Unterschreiben Sie jetzt die Petition.

Petition unterschreiben

Probleme mit dem Formular? Klicken Sie hier.

In der Schweiz gilt ein Moratorium für den kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen in der Landwirtschaft. Das zeitlich befristete Anbauverbot geht auf die Gentechfrei-Initiative zurück, die 2005 deutlich angenommen wurde. Die Wissenschaft wird davon nicht eingeschränkt, Freisetzungsversuche zu Forschungszwecken sind erlaubt.

Das Gentech-Moratorium hat sich bewährt. Es wird von einer grossen Mehrheit der Bevölkerung und der Landwirtschaft getragen. Denn der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen birgt Risiken: Die Auswirkungen der Gentechnik auf Mensch, Tier und Umwelt sind nach wie vor unklar. Gleichzeitig ist die gentechfreie Landwirtschaft gefährdet, weil die Ausbreitung von Gentechnik-Saatgut kaum verhindert oder kontrolliert werden kann. Deshalb hat das Parlament das Moratorium bereits viermal verlängert. Es läuft Ende 2025 aus.

Die Chemie- und Saatgutindustrie hat im Bundeshaus eine Lobbykampagne gestartet, um eine Verlängerung des Moratoriums zu verhindern. Sie will das Gentech-Moratorium aufheben. Damit sollen gentechnisch veränderte Pflanzen einfacher zugelassen werden.

Noch ist es nicht zu spät! Gemeinsam können wir die Pläne der Konzerne durchkreuzen und das Gentech-Moratorium retten. Unterzeichnen Sie jetzt die Petition an Bundesrat und Parlament zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt.

Das Gentech-Moratorium muss verlängert werden, bis gesetzliche Regelungen in Kraft sind, die eine gentechfreie Landwirtschaft gewährleisten und Risiken für Mensch und Umwelt ausschliessen.

Wer wir sind

Die Petition wird vom Verein für gentechnikfreie Lebensmittel getragen. Wir setzen uns als Konsument:innen, Landwirt:innen und engagierte Bürger:innen für gentechnikfreie Lebensmittel ein. Um die gentechnikfreie Landwirtschaft zu schützen und Risiken für Mensch und Umwelt abzuwenden, planen wir eine eidgenössische Volksinitiative. Die Lancierung ist für den Herbst 2024 geplant.

Unterstützende Organisationen:

Logo Bergheimat
Bioforum Schweiz
Logo bioverita
Logo Gen Au Rheinau
Logo Demeter
Logo gzpk
Kleinbauern-Vereinigung
Logo SAG
Logo sativa
Logo Stiftung für direkte Demokratie
Logo Bio Suisse
Logo biorespect
Logo WeCollect
Uniterre

Häufige Fragen und Antworten

  • In der Schweiz und in der Europäischen Union diskutiert die Politik derzeit über die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren wie beispielsweise CRISPR/Cas. In der EU sind diese derzeit dem Gentechnikgesetz unterstellt. In der Schweiz gilt zusätzlich ein Anbauverbot (siehe unten).

    In der EU wird diskutiert, ob ein Grossteil genmanipulierter Pflanzen aus neuer Gentechnik in Zukunft ohne Risikoprüfung in Verkehr gebracht werden kann. Dies fordert die Gentechnik-Lobby nun auch in der Schweiz. Hierzulande plant der Bundesrat, dem Parlament bis Mitte 2025 einen Gesetzesentwurf für die erleichterte Zulassung von Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren vorzulegen.

  • In der Schweiz gilt ein Moratorium für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Das Anbauverbot wurde 2005 in einer Volksabstimmung beschlossen. Es betrifft den kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in der Landwirtschaft. Die Forschung ist davon nicht betroffen.

    Seit Inkrafttreten wurde das Moratorium vom Parlament viermal verlängert. Versuche, das Moratorium zu lockern, sind bisher immer gescheitert. Doch mit der letzten Verlängerung des Moratoriums hat das Parlament dem Bundesrat den Auftrag gegeben, eine Gesetzesänderung für die erleichterte Zulassung von Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren vorzulegen. Der Entwurf für dieses Gesetz wird Mitte 2024 erwartet. Mitte 2025 soll die Vorlage dann ins eidgenössische Parlament. Verlängert das Parlament bis dahin das Moratorium nicht, wird es 2025 auslaufen.

  • In den vergangenen Jahren wurden verschiedene neue gentechnische Verfahren entwickelt, mit deren Hilfe das Erbgut von Pflanzen, Tieren und anderen Organismen verändert werden kann. Die neuen gentechnischen Verfahren versprechen gezielte Veränderungen am Erbgut mit grösserer Präzision als die klassische Gentechnik.

    Studien zeigen, dass es auch bei neuer Gentechnik oft zu unbeabsichtigten Fehlern kommt, welche den Stoffwechsel, den Organismus oder das Ökosystem erheblich beeinträchtigen können. Gleichzeitig ermöglichen die neuen Verfahren tiefe Eingriffe in das Erbgut – mit unabsehbaren Folgen für Natur und Mensch.

    Mit Hilfe dieser gentechnischen Verfahren sollen beispielsweise Resistenzen gegen Krankheiten, gegen Insektenbefall oder Unkrautvernichtungsmittel erzeugt werden. In der Praxis hat dies jedoch zu einem Zuwachs an Kunstdüngern und Pestiziden in der Landwirtschaft geführt. Schädlinge, Beikräuter und Krankheiten passen sich dabei sehr schnell an die “resistenten” Pflanzen an.

  • Ohne wirksame Koexistenzmassnahmen wird die Existenz der gentechnikfreien konventionellen, biologischen und biodynamischen Landwirtschaft in der Schweiz massiv erschwert, weil die gentechnikfreie Produktion unerkannt durch Auskreuzung und Pollenflug kontaminiert werden kann.

    Weil die Konsument:innen diese gentechnisch kontaminierten Produkte ablehnen, kann dies zu schweren wirtschaftlichen Schäden führen, wenn die Trennung der verschiedenen Produktionsketten nicht gewährleistet ist.

    Zudem verstärken Patente auf die Technologie, ihre Anwendungen und auf den mit ihr hergestellten Organismen die Abhängigkeit der Landwirt:innen von wenigen grossen Chemie- und Saatgutkonzernen und behindern die gentechfreie Züchtung.

  • Obschon die Gentechnik-Lobby dies oft verspricht, tragen genmanipulierte Pflanzen bisher nicht zur Klimaanpassung der Landwirtschaft bei. Weltweit sind noch keine Pflanzen aus neuer Gentechnik auf dem Markt, die dieses Versprechen einlösen. Hingegen liefert die klassische und die Bio-Züchtung fortlaufend vielversprechende Sorten.

    Klimarelevante Merkmale wie Trockenheitsresistenzen werden von sehr vielen Genen gesteuert und können nicht effektiv mittels punktueller Veränderungen im Genom beeinflusst werden. Zudem ist es eher die Unberechenbarkeit der Wetterereignisse, welche die Landwirtschaft unter Druck setzt: zu viel oder zu wenig Wasser, Spätfröste im Frühling oder zu grosse Hitze im Sommer.

  • Bisher konnte kein relevanter Beitrag von genmanipulierten Pflanzen zur Reduktion des Pestizideinsatzes erreicht werden. Gewisse Gentech-Sorten erfordern gar mehr und noch giftigere Pestizide und belasten damit die Böden noch stärker. Pflanzen, die ein Insektengift selber produzieren, verlagern die Problematik der Pestizidanwendung nur, lösen sie aber nicht, da auch so Toxine gebildet werden, welche die Natur (etwa Nicht-Ziel-Organismen, wie Nützlinge) belasten und zu Resistenzbildungen führen.