Über 60’000 Konsument:innen fordern «Keine Gentechnik in meiner Migros!»
Zürich, 13. April 2025 – Über 60’000 Konsument:innen fordern von Migros-CEO Irminger in einem Protestbrief, dass die Migros sofort aus dem Lobby-Verein «Sorten für Morgen» austritt und aufhört dafür zu lobbyieren, dass in Zukunft Gentechnik ohne Risikoprüfung und klare Kennzeichnung auf unsere Teller und Äcker gelangt. Heute wurden die Unterschriften am Migros-Hauptsitz in Zürich übergeben.
Der vom Verein für gentechnikfreie Lebensmittel in Zusammenarbeit mit WeCollect und Campax initiierte Protestbrief «Keine Gentechnik in meiner Migros» wurde innerhalb weniger Wochen von über 60’000 Menschen unterzeichnet. Dies ist ein starkes Signal dafür, dass die Schweizer Konsument:innen mit den Gentechnik-Plänen der Migros nicht einverstanden sind. Martin Graf, Präsident des Vereins für gentechnikfreie Lebensmittel sagt dazu: «Gemeinsam mit über 60’000 Personen fordern wir von Migros-CEO Mario Irminger deshalb, dass sich die Migros wieder für die Interessen der Konsumentinnen statt für Gentechnik einsetzt.».
Vor wenigen Wochen hat ein vertrauliches Dokument enthüllt: Während die Migros sich als nachhaltig und umweltbewusst präsentiert, lobbyiert sie im Hintergrund gemeinsam mit dem Lobbyverein «Sorten für morgen» dafür, dass Gentechnik in Zukunft ohne Risikoprüfung und ohne Kennzeichnung zugelassen wird. Martin Graf, Präsident des Vereins für gentechnikfreie Lebensmittel, sagt dazu: «Dass die Migros als eines der grössten Schweizer Unternehmen Gentechnik ohne Kennzeichnung und ohne Risikoprüfung auf die Teller der Konsumenten bringen will, ist ein Skandal. Für uns ist klar: Wo Gentechnik drin ist, muss Gentechnik draufstehen!»
Geht es nach der Gentechnik-Lobby, stehen schon bald Gentech-Lebensmittel undeklariert im Einkaufsregal. Um das zu schaffen, greift sie tief in die Lobbyisten-Trickkiste. Sie hat dem Bundesrat einen eigenen Gesetzesentwurf für ein Gentechnik-Spezialgesetz zugestellt, mit dem Ziel, das bestehende Gentechnik-Moratorium auszuhebeln und die strenge Deklarationspflicht zu umgehen. Wie der Tages-Anzeiger aufdeckte, mit Erfolg: Auf Druck der Lobby ist der wissenschaftlich korrekte Begriff «Gentechnik» im neuen «Spezialgesetz» des Bundesrates komplett durch die verharmlosende Bezeichnung «neue Züchtungstechnologien» ersetzt worden.
Die heute überreichten Unterschriften sind deshalb auch ein Zeichen an die Politik und den Bundesrat, welche sich aktuell mit dem «Gentechnik-Spezialgesetz» dafür einsetzen, dass Gentechnik ohne klare Regeln zugelassen wird. «Die immense Zahl an Unterschriften, die wir für den Protestbrief innerhalb weniger Wochen sammeln konnten, sollte Bundesrat Rösti zu denken geben. Das von ihm vorgelegte «Gentechnik-Spezialgesetz», muss nochmals grundsätzlich überarbeitet werden, sonst wird dies vom Volk nicht akzeptiert», ergänzt Martin Graf.
Der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel und die über 60’000 Unterzeichnenden sind gespannt auf die Reaktionen von Migros-CEO Mario Irminger.