Die Schweiz braucht klare Regeln für die Gentechnik

Mensch, Tier und Umwelt vor den Risiken der Gentechnik schützen

Die Auswirkungen von gentechnischen Verfahren auf Mensch, Tier und Umwelt sind unzureichend erforscht. Trotzdem sind die Risiken für die menschliche Gesundheit (bspw. Allergien oder das Zurückbleiben von Antibiotikaresistenzgenen aus dem Herstellungsprozess), das Wohlergehen von Tieren und den Erhalt der biologischen Vielfalt (erhöhte Invasivität und Auskreuzung mit Wildpflanzen) bereits jetzt nachweisbar. Für einen ausreichenden Schutz vor den Gefahren der Gentechnik müssen alle gentechnischen Eingriffe bei Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen einer strengen Risikoprüfung unterliegen, bevor sie bewilligt, produziert und verkauft werden dürfen.

Das alles gilt auch für Produkte aus der sogenannten «neuen» Gentechnik (Lobby-Begriff: neue Züchtungsverfahren), denn auch die «neue» Gentechnik ist und bleibt Gentechnik! Mit einer umfassenden Risikoprüfung werden Mensch, Tier und Umwelt in jedem Fall bestmöglich geschützt und das verfassungsmässig garantierte Vorsorgeprinzip gestärkt.

JA zu einer umfassende Risikoprüfung für jeden gentechnisch veränderten Organismus

Wahlfreiheit dank Transparenz im Einkaufsregal

Eine überwiegende Mehrheit der Schweizer Konsument:innen will wissen, wo Gentechnik drin ist und fordert eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Produkte vom Acker bis auf den Teller. Es braucht Transparenz vom Saatgut bis zu den Produkten im Einkaufsregal. Denn wo Gentechnik drin ist, muss auch Gentechnik draufstehen. 

Nur mit einer Kennzeichnungspflicht entlang der gesamten Wertschöpfungskette kann garantiert werden, dass Züchter:innen und Landwirt:innen auch in Zukunft gentechnikfrei produzieren können und Konsument:innen weiterhin frei entscheiden dürfen, ob gentechnisch veränderte Lebensmittel auf ihrem Teller landen oder ob sie lieber darauf verzichten.

JA zu einer Kennzeichnungsflicht entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Gentechnikfreie Landwirtschaft und 🇨🇭-Qualität bewahren

Wo gentechnisch veränderte Organismen angepflanzt werden, können sie sich unkontrolliert verbreiten. Durch den Pollenflug kann es zu Verunreinigungen von gentechnikfreien Feldern (z.B. von IP-Suisse- oder Bio-Produzent:innen) kommen, die nicht rückgängig zu machen sind. Dies beschneidet die Freiheit der Schweizer Bäuerinnen und Bauern. Damit das nicht passiert, braucht es klare Regeln. Nur so kann die Existenz und Wirtschaftlichkeit der gentechnikfreien Landwirtschaft erhalten bleiben und Konflikte zwischen benachbarten Betrieben verhindert werden. 

«Suisse Garantie» und damit die 🇨🇭-Qualitätsmerkmale, die auch für exportierte Produkte von grosser Bedeutung sind, zeichnet sich seit jeher durch den Verzicht auf Gentechnik aus. Wird diese Qualitätsstrategie aufgegeben, steht für die Schweizer Land- und Exportwirtschaft viel auf dem Spiel und es drohen wirtschaftliche Einbussen, die aktuell unbezifferbar sind.

JA zur gentechnikfreien Produktion und dem Verursacherprinzip

Keine Patente auf Saatgut

Je mehr Kontrolle und Marktmacht Agrochemie- und Saatgut-Konzerne bekommen, desto grösser wird die Abhängigkeit der Landwirt:innen und schliesslich auch der Konsument:innen von ihnen. Die «neue» Gentechnik wird als trojanisches Pferd benutzt, um auch Sorten aus herkömmlicher Züchtung zu patentieren. Dadurch verlieren die Züchter:innen zunehmend die Möglichkeit, unabhängig Saatgut zu züchten und es drohen ihnen hohe Lizenzgebühren.

Auch die Landwirt:innen werden dadurch immer stärker von Grosskonzernen abhängig. Sie müssen teureres Gentechnik-Saatgut kaufen, wobei bereits jetzt absehbar ist, dass dieses im Anbau meist noch mehr Dünger und Pestizide benötigt als bisher. All das führt zu immer grösseren Profiten für die Konzerne, die sie mit einem essentiellen Gut - unserem Essen - machen, was selbsterklärend aus vielerlei Hinsicht hochproblematisch ist. 

JA zu freiem und zugänglichem Saatgut für alle

Vielfalt statt Gentechnik

Die Auswirkungen der Klimakrise stellt die Landwirtschaft vor riesige Herausforderungen: Wetterextreme wie Hitzewellen, Spätfröste, Trockenheit, Starkregen, Stürme und Hagel werden zunehmen. Doch gentechnisch veränderte Pflanzen konnten trotz Heilsversprechen der Agrarindustrie bisher keinen nennenswerten Beitrag zur Klimaanpassung und Ernährungssicherheit leisten. Dies liegt u.a. an rein technischen Grenzen: Eigenschaften wie Trockenheitstoleranz sind komplex und werden von vielen Genen gleichzeitig beeinflusst. Zudem bleiben die mit einzelnen Merkmalen ausgestatteten Hochleistungssorten genetisch verarmt und sind dadurch kaum anpassungsfähig gegenüber unberechenbaren Wetterereignissen. Daher ist es nicht absehbar, dass die sogenannte «neue» Gentechnik in naher Zukunft auch nur eine Pflanze auf den Markt bringt, welche die grossen Nachhaltigkeitsversprechen der Agrar- und Saatgutkonzerne erfüllen würde. Im Gegenteil, sie erfordern aufgrund ihrer Hochleistungszucht sogar meist mehr Pestizide und Dünger.

Gleichzeitig leistet die herkömmliche Saatgutzüchtung und Lebensmittelproduktion schon heute einen wirksamen und konkreten Beitrag zur Ernährungssicherheit und zur Widerstandsfähigkeit  des gesamten Systems. Durch vielfältige Anbaumethoden, den Erhalt fruchtbarer Böden, natürliche Schädlingsbekämpfung, die Förderung einer höheren Arten- und Sortenvielfalt und die Zusammenarbeit von Zucht, Produktion und Handel, sind innerhalb von wenigen Jahren konkrete Erfolge vorzuweisen.

JA zur gentechnikfreien und nachhaltigen Lebensmittelproduktion

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