Gentech-Food wird den Schweizer Konsumierenden bald aufgezwungen
Zürich, 08. Dezember 2025 – Die in der EU getroffene Einigung für eine weitreichende Deregulierung der Gentechnik hat direkte Folgen für die Schweizer Konsument:innen. Ihnen wird wohl bald Gentech-Food aufgezwungen, da mittels Gentechnik hergestellte Produkte in der EU künftig nicht mehr als solche gekennzeichnet werden könnten. Der Bundesrat steht in der Pflicht, die einheimische Landwirtschaft sowie die Rechte der Konsument:innen zu schützen.
Fast drei Viertel der Schweizer Lebensmittelimporte stammen aus der EU. Würde der in Brüssel getroffene Kompromiss definitiv verabschiedet, würden bald Gentech-Produkte in die Schweiz importiert. «Die absehbare Einigung in der EU hätte weitreichende Folgen für die Schweizer Konsument:innen», stellt Martin Graf, Präsident der Lebensmittelschutz-Initiative klar und ergänzt «Die Grossverteiler könnten inskünftig nicht mehr garantieren, dass aus der EU importierte Lebensmittel wegen fehlender Deklaration gentechfrei sind».
Damit die Wahlfreiheit der Konsument:innen und die gentechfreie Produktion (IP Suisse, Bio Suisse, Schweizer Käse, Qualitätsstrategie Milch, u.a.) in der Schweiz weiterhin garantiert bleibt, müssten pflanzliche Importprodukte aus der EU grundsätzlich als gentechnisch veränderte Produkte deklariert werden, es sei denn, die EU könne deren Gentechfreiheit nachweisen. Das wäre z.B. für Bio-Produkte aus der EU der Fall, da die Anwendung von Gentechnik im Biolandbau der EU gesetzlich verboten bleibt. Beim Saatgutimport ist die Schweizer Landwirtschaft nicht in diesem Masse betroffen, weil gentechnich verändertes Saatgut in der EU weiterhin deklarationspflichtig bleiben soll.
Auch wenn die geplante Lockerung der europäischen Gentechnik-Regeln noch nicht beschlossen wurde, ist diese absehbar. Noch gibt es die Möglichkeit, die möglichen fatalen Folgen für die Schweizer Konsument:innen und die Wirtschaft zu verhindern. Der Verein für gentechnikfreie Lebensmittel fordert vom Bundesrat rasches Handeln.
«Bald sind die nötigen Unterschriften für die Lebensmittelschutz-Initiaitive, trotz erschwerter Bedingungen gesammelt und wir werden diese einreichen.» so Dominik Waser, Geschäftsleiter. Die Lebensmittelschutz-Initiative fordert eine Kennzeichnungspflicht für Gentech-Food vom Acker bis zum Teller. Dies gilt auch für importierte Produkte.

